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Artists in Residency

Dezember 2020 bis Mai 2021

Aufgrund der pandemischen Situation dachten wir nicht mehr in Vorstellungen oder Veranstaltungen, sondern in «Artist in Residencies».

Künstler:innen kamen in unsere Räume, wo sie schufen – das konnte eine Zeitspanne von zwei Stunden bis hin zu einer Woche oder gar einem oder mehrerer Monate sein – und wo sie beim Arbeiten von aussen besucht und beobachtet werden konnten. Dabei war die Anzahl an Menschen, die Vorort sein durften, immer an die aktuellen Restriktionen des BAG angepasst.

Künstler:innen konnten so ihr kreatives Schaffen weiterhin der Öffentlichkeit zugänglich machen – auch zu Zeiten, in denen keine Konzerte, Lesungen, Theateraufführungen oder sonstige Veranstaltungen mehr erlaubt waren. 

 


 
 

Inspiriert von der Geschichte des Golem und bezogen auf unsere Eckpunkte im Maison du Futur arbeitete die Künstlerin Olivia Kron an einem Skulpturenprojekt und fertigte Interpretation des Golem (bzw. «GolemA», als weibliche Form) in den Räumen des Kulturvereins KULT – Max Frisch Bad an.

Wie bei allen Präsenzen bildender Künstler:innen ging es auch hier darum, bildnerisches Werk mit Audioimmersion zu verbinden. Texte zum Golemkontext wurden über das Tonsystem gelesen, die Künstlerin konnte ihr Werk kontextualisieren. Auch stand der Golemkontext in Verbindung zu den politischen und mythischen Themen der anschliessenden Oster-Ausstellung

Olivia Kron: «GolemA»

12. Januar 2021
bis 15. Februar 2021

Durch unsere verschiedenen grossen und kleinen Projekte im Rahmen von Maison du Futur und in Zusammenarbeit mit dem Kulturverein KULT – Max Frisch Bad konzentrierten wir uns auf bestimmte Hauptthemen, die alle miteinander verbunden sind. Bei der Erforschung der Werke Dürrenmatts durch Lesungen, Ausstellungen, Konzerte etc. sind wir auf einige wichtige Eckpunkte gestossen, wie z.B. den symbolischen Wert Mesopotamiens und seine kulturellen Verwicklungen, die sich auf den Rest der Welt und die Menschheit bis heute übertragen lassen. Dieser Bereich umfasst den Nahen Osten und seine vielen Kulturen und Religionen sowie verschiedenen politischen Systeme mit sehr bunten Hintergründen. Eines der wichtigsten ist Israel und das ganze Thema des jüdischen Raumes.

Der Golem ist ab dem frühen Mittelalter in Mitteleuropa die Bezeichnung für eine Figur der jüdischen Literatur und Mystik. Dabei handelt es sich um ein von Weisen mittels Buchstabenmystik aus Lehm gebildetes, stummes, menschenähnliches Wesen, das oft gewaltige Grösse und Kraft besitzt und Aufträge ausführen kann.

 

 

Ronja Römmelt:
«In Gemeinschaft?» 

Februar bis Ende März 2021

Von Februar bis Ende März 2021 bespielte Ronja Römmelt als «Artist in Residency» mit ihrem Ausstellungsprojekt «In Gemeinschaft?» den Pavillon im Max Frisch Bad. Die junge Choreographin war seit Beginn der Planungen am Maison du Futur eine Künstlerin, die wir einbinden wollten, weil sie den Performanz-Begriff neu konzipiert. Sie stellt sich Fragen, die kongruent mit der Zielsetzung des Maison du Futur sind: Wie ist Performanz neu zu denken, erst recht während Corona, aber eben auch darüber hinaus? 

Grundlage dieser Ausstellung sind die von ihr entwickelten Tanzstücke «lächeln» und «In Gemeinschaft», die nicht live, sondern als Videoarbeiten zu sehen waren. Römmelt installierte diese ortsspezifisch im Pavillon. Ein besonderes Interesse von Römmelt gilt körperlichen Phänomenen, die allen Menschen unabhängig von Herkunft und Sozialisation gemein sind. Das Bedürfnis nach Gemeinschaft und zwischenmenschlicher Kommunikation sind solche körperlichen Phänomene. Und beides sind Phänomene, auf die wir in der Pandemie immer wieder verzichten mussten. Aber im Verzicht liegt auch ein Potential. Denn in Anbetracht der Covid-19 Pandemie stellte sich in Bezug auf das Bedürfnis nach Gemeinschaft und zwischenmenschlicher Kommunikation die Frage neu, wie wir sie leben, gestalten und wie wir miteinander kommunizieren wollen. Die Ausstellung griff diese Frage auf und stellte sie in den Raum.

Das Projekt ist noch nicht abgeschlossen und es wird 2022 zu weiteren Manifestationen kommen.